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07.05.2022 Kategorie: Pressestelle

Kirche im digitalen Raum

Landessynode für Weiterentwicklung der medialen Kommunikation

Braunschweig (epd). Das braunschweigische Kirchenparlament hat sich in einer intensiven Diskussion mit der Weiterentwicklung seiner Kommunikationsarbeit befasst. Die Kirche müsse die Bemühungen um Kommunikation stärken und intensivieren, damit der noch vorhandene Vertrauensvorschuss bei Mitgliedern und Akteuren aus Politik und Zivilgesellschaft erhalten bleiben könne, sagte Professor Lars Harden von der hannoverschen Medienberatungsfirma „Aserto“ am 6. Mai vor dem in der Stadthalle tagenden Kirchenparlament. „Kommunikation ist und wird die zentrale Aufgabe ihrer Organisation sein.“

Die Kirche sollte Social Media als Selbstverständlichkeit betrachten, weil sonst eine ganze Zielgruppe ignoriert würde, sagte Harden. Die Öffentlichkeit nicht zu bedienen, werde den Abschaffungsprozess der Kirche beschleunigen. „Davor möchte ich sie dringend warnen.“ Die Medienagentur empfahl ebenfalls, dass Social-Media-Arbeit Teil der Aufgabenbeschreibung für Pfarrer werden sollte.

Der Synodale Andreas Riekeberg warb bei der Diskussion mehr für die direkte Kommunikation vor Ort. „Das ist unsere Stärke als kleine Landeskirche im Braunschweiger Land.“ Social-Media-Angebote konkurrierten mit allen anderen im deutschsprachigen Raum. Man müsse infrage stellen, ob die Aufgabe von Pfarrern mediale Kommunikation sei.

Der Synodale Kai Florysiak betonte, Social Media sei ein dritter Raum wie jeder andere auch und Verkündigung im digitalen Raum sei Teil der pastoralen Identität. „Jeder, der sich dazu entscheidet, diesen Bereich nicht zu bespielen, entscheidet sich bewusst dafür, einen gewissen Teil der wachsenden Bevölkerung, auch der Gläubigen, schlicht und einfach zu ignorieren.“

Die Synode beschloss mit großer Mehrheit, bei ihren kommenden Sitzungen über die Weiterentwicklung informiert zu werden. Eine erneute Evaluation soll im Jahr 2024 erfolgen. Die Landeskirche hatte gemeinsam mit der „Aserto“ 2019 zunächst mit einem Kommunikationskonzept einen Umbauprozess ihrer Kommunikationsarbeit gestartet. Unter anderem wurden Stellen für die Social Media Arbeit geschaffen. Unter dem Titel „Evangelische Perspektiven“ betreibt die Landeskirche seit fast einem Jahr Kanäle auf Facebook und Instagram.

Professor Dr. Lars Harden.

Landessynode bei der Abstimmung. Fotos (2): Klaus G. Kohn