Braunschweig. Angesichts des Kriegs in der Ukraine hat Landesbischof Meyns dazu aufgerufen, sich auf die christliche Hoffnung zu besinnen. Bei einem Friedensgebet am Freitagabend, 25. Februar, im Braunschweiger Dom gab er seiner Zuversicht Ausdruck, dass die Liebe stärker als der Tod und die Wahrheit stärker als die Lüge sei, und dass deshalb „Frieden und Recht am Ende siegen werden“.
Meyns erinnerte an die friedensethischen Grundüberzeugungen der Kirche, wie sie sich nach dem Zweiten Weltkrieg im Rahmen der Ökumene entwickelt haben. So habe die erste Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) 1948 formuliert: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“
Es gebe nach christlicher Auffassung keinen gerechten Krieg mehr, sondern nur einen gerechten Frieden: „Deswegen beteiligen wir uns an der kirchlichen Entwicklungsarbeit, an den Friedensdiensten, deswegen die Stiftung Ökumenisches Lernen.“
Der Landesbischof kritisierte, dass viele die Machtausweitung Russlands mit Gewalt und Lügen nicht ernst genug genommen hätten. Sowohl die Politik als auch die Bürgerinnen und Bürger müssten sich nun mit wachem und nüchternem Verstand auf die neue Situation einstellen. Es gelte, sich durch das „Gespinst von Desinformationen und Propaganda“ nicht irritieren und nicht von Angst, Wut und Ohnmacht überwältigen zu lassen.