Braunschweig. Die Verkündigung Jesu entspreche zu weiten Teilen der jüdischen Tradition, sagt der Bibelwissenschaftler Klaus Wengst im Interview mit der aktuellen Ausgabe des Magazins der Landeskirche Braunschweig „Evangelische Perspektiven“. Das Neue des christlichen Glaubens sei vor allem eine Zeitansage. Sie liege in der Überzeugung, dass mit der Person Jesu das Reich Gottes angebrochen sei.
Nach Auffassung des Neutestamentlers sind die Pharisäer über Jahrhunderte christlich diffamiert worden. Schon in der rabbinischen Tradition sei das Doppelgebot der Liebe die Leitlinie für die Auslegung der Schrift. Christen seien Hinzugekommene zu Israels Gott, so Wengst. Wo das nicht bedacht werde, neige das Christentum dazu, antijüdisch zu sein.
Darüber hinaus fragt das neue Titelthema der „Evangelischen Perspektiven“ nach der Entwicklung des religiösen Buches im Braunschweiger Land. Umfragen im Buchhandel zeigen, dass der Umsatz in diesem Segment rückläufig ist und nur die wenigsten Buchhandlungen in der Region religiöse Titel im Sortiment haben.
Ein weiterer Text stellt das neue Zentrum Würde am Braunschweiger Marienstift vor. Hier entsteht ein besonderer Raum für Gespräche über Trauer und Tod. Außerdem erläutern Hintergrundbeiträge, wie das Thema Religion bei Radio Okerwelle bearbeitet wird und wie sich Kirchengemeinden für Nachhaltigkeit und Klimaschutz einsetzen.
Die „Evangelischen Perspektiven“ sind wieder kostenlos an alle Mitarbeitenden in der Landeskirche versandt worden. Eine digitale Ausgabe ist auf dieser Internetpräsenz der Landeskirche verfügbar.