Braunschweig. Mit einem Festgottesdienst im Braunschweiger Dom hat die Landeskirche Braunschweig ihre Partnerschaftsjubiläen mit der Tamil Evangelical-Lutheran Church in India (50 Jahre) und der Evangelical-Lutheran Church in Namiba (25 Jahre) gefeiert.
In den Gebeten wurde deutlich, wofür die Kirchen gemeinsam eintreten: Pfarrer Dr. Thomas Kennedy Santhanatham aus Indien betete für die Gleichberechtigung der Frau und für die Würde jedes Menschen, gleich welcher geschlechtlichen Identität. Moderatorin Pfarrerin Hilja Nghaangluwa Hamukwaya aus Namibia widmete sich dem Frieden in der Welt. Als Gratulant aus der Japan Evangelical Lutheran Church (JELC) betete President George Joji Oshiba um die Verständigung und das Miteinander zwischen den Religionen.
Landesbischof Dr. Christoph Meyns betonte in seiner Predigt, Christen seien Brückenbauer, die die Gräben und Distanzen in dieser Welt zu überwinden suchen. Das sei ihr Auftrag: „Sie leben in der Gegenwart aus dieser Zukunftsvision und praktizieren über alle Unterschiede hinweg Gemeinschaft.“ Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer, Leiter des Ökumene-Referates im Landeskirchenamt, hatte zuvor die Gäste aus den Partnerkirchen willkommen geheißen, Dompredigerin Cornelia Götz leitete den Gottesdienst.
Bei einer Tagung im Vorfeld war deutlich geworden, dass die Partnerschaften durch den Austausch leben. So kommen jedes Jahr Jugendliche aus Namibia nach Deutschland und Jugendliche aus Deutschland besuchen Namibia. Zu Indien wird die Partnerschaft durch Gemeindepartnerschaften getragen. Bei den Besuchen stehen Themen im Vordergrund, die besonders drängend sind: zum Beispiel Diskriminierung, der Umgang mit Minderheiten oder die diakonische Verantwortung für Bedürftige und Schwache. Die Tagung hatte zum Ziel, diese Arbeit zu reflektieren und für die Zukunft weiter zu entwickeln.
Neue Chancen entdeckten die Teilnehmenden in der Digitalisierung. Sie könne den direkten und zeitnahen Austausch befördern, hieß es. Auch ging es um ein neues Verständnis des Miteinanders. Als Bild dafür wurde der Tisch genannt, an dem alle gemeinsam zusammenkommen können, ohne Unterschied. Aus den Partnerkirchen beklagt wurde die Bürokratie der deutschen Botschaften bei der Beantragung von Visa. In Indien zum Beispiel müsse man ein Visum sechs Monate im Voraus beantragen. Das erschwere die internationale Zusammenarbeit. Deswegen hätten der indische Bischof und eine zehnköpfige Gemeinde-Delegation nicht kommen können.
ON/red

Der Partnerschaftsarbeitskreis Namibia freut sich über die Begegnung mit der namibischen Delegation. Mit auf dem Foto sind in der zweiten Reihe von rechts Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer und Landesbischof Dr. Christoph Meyns. Davor von rechts die Vorsitzenden des Arbeitskreises Pfarrerin Gabriele Geyer-Knüppel und Alexandra Wüstefeld.

Generalsekretär Pfarrer Aron Set Kanana (Namibia) tauscht sich mit Jugendlichen aus, die demnächst nach Namibia reisen.