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18.08.2014 Kategorie: MartinChemnitz-FesteBurgAndacht

Hab acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken!

1. Timotheus 4,16a

Ein alter Spruch in meiner braunschweigischen Heimat lautet: nich‘ nalaten, auf Hochdeutsch also: nicht nachlassen, oder mit dem obigen Bibelvers gesagt, beharrlich bleiben! Damit sollen nicht jene Recht haben, die eine Sturheit des norddeutschen Menschenschlages behaupten! Darum geht es bei Beharrlichkeit überhaupt nicht. Sie ist hier im Sinne einer Tugend gemeint. Mit ihr fordert Paulus Timotheus auf, zwei Dinge im Dienst der Verkündigung nicht zu vergessen. Einmal, die eigene Frömmigkeit gut zu pflegen... und zum anderen, die Lehre nicht durch zeitgeistige Fabeln zu verwässern. Die Leser dieses Kalenders stehen nicht hauptamtlich im Verkündigungsamt – aber jeder Christ ist ja trotzdem berufen, anderen seinen Glauben zu bezeugen. Von daher trifft die apostolische Weisung für alle zu: beharrlich zu sein in der eigenen Frömmigkeitspraxis und in der Unterscheidung biblischer Lehre von den sich stets wandelnden ‚Allerweltsweisheiten‘. Wie kann das gelingen? Natürlich mit Gottes Hilfe, ganz klar. Wir haben um Führung durch Gottes heiligen Geist zu beten. Aber mir sind im Laufe vieler Jahre auch weitere Details wichtig geworden. Z.B. im Blick auf meine eigene Frömmigkeit: wie oft bete ich eigentlich? Wann? Und vor allem: was? Ist mir bewusst, dass es außer mir noch andere gibt, die dringend einer Fürbitte bedürfen? Wie ist der Besuch des Gottesdienstes, der Empfang des heiligen Mahles? Ist bei dem allen das Wort ‚regelmäßig‘ angebracht, oder ‚seltener‘ oder gar ‚kaum‘? Finde ich offen oder heimlich Gefallen an manchem ‚Schnickschnack‘ in meiner Kirche, oder greife ich beherzt zum –in der Tat nicht immer weichen!- Brot des Lebens, in Gestalt einer klaren und wegweisenden Predigt mit biblischem Tiefgang?

Allmächtiger Gott: bewahre mich bitte in meinem Glauben, lass mich ihn bitte auch gut meinem Nächsten bezeugen. Amen.

Bild: flyupmike / Pixabay