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08.01.2011 Kategorie: MartinChemnitz-WortzumSonntag

Sie folgten dem Stern...

Wort zum Sonntag vom 08.01.2011

In der international gebräuchlichen Symbolschrift steht ein Stern (*) für Geburt. Die englische Übersetzung "star" drückt aus, wenn ein Mensch, mit welcher Kunst auch immer, zu leuchten beginnt. Dieser Tage gedenken wir jener drei Männer, die von weit her gekommen waren, weil ihnen ein außergewöhnlicher Stern die Geburt eines wichtigen Königs angezeigt hatte. Seinetwillen hatten sie viele beschwerliche Reisekilometer auf sich genommen, von der verbrauchten Zeit mal ganz zu schweigen.

Die drei waren in der Tat keine echten Könige, sondern "Magier", die meinten, mehr zu wissen und zu deuten als andere. Ihr Reichtum bewies, dass sie ihre Künste in klingende Münze verwandelt hatten. Der ihnen angezeigte neugeborene König war es ihnen wert, erheblich - mehr als irgendeine Kirchensteuer - davon abzugeben.

Ich meine, Gott zeigt mit dieser Geschichte auch einen gewissen Humor. Denn er hat eigentlich jegliche "Kaffeesatzleserei" und Deutung von Sternenkonstellationen verboten - aber einmal hat er eben ausnahmsweise drei Menschen dadurch zum wahren Retter und Sinngeber jedes Lebens geführt. Die Legende meint, die drei hätten danach auch ihren alten "Beruf" an den Nagel gehängt.

Aber natürlich war es mehr als Gottes Humor, diese drei Männer die Krippe von Bethlehem finden zu lassen. Gott will uns damit zeigen, dass er zu dem steht, was er sagt. Zum Beispiel zu der alttestamentlichen Verheißung, dass "ein Stern aus Jakob aufgehen" würde. (4.Mose 24) Gott verdeutlicht mit der Geschichte auch, dass die Geburt seines Sohnes ganz unterschiedlichen Menschen gilt, nahen und fernen, Einwohnern und Fremden, armen und reichen.

Der "Star" von Bethlehem möchte alle erleuchten, vor allem aber unsere menschlichen Herzen.

Bild: geralt / Pixabay