Der Aschermittwoch liegt drei Tage zurück. Im kirchlichen Kalender markiert er den Beginn der bis Karfreitag währenden Fastenzeit. Die röm.-kath. Christen konnten sich an besagtem Mittwoch in besonderen Andachten ein Kreuz aus Asche auf die Stirn zeichnen lassen. Was steckt eigentlich hinter diesem Ritual?
"Asche auf mein Haupt", sagen manche, halb im Ernst, wenn sie etwas bereuen. In biblischer Zeit wurde das ganz ernst genommen: Menschen zerrissen ihre Kleidung und streuten sich Asche aufs Haupt. So zeigten sie, dass sie umkehren, ihren bisherigen Weg nicht fortsetzen wollten. Das war Ausdruck ihres neuen Programmes für andere Menschen, besonders aber vor Gott.
Eine Andacht mit Aschenkreuz weist zudem auf die Zerbrechlichkeit und Unsicherheit menschlichen Lebens hin. "Erde zu Erde, Asche zur Asche, Staub zum Staube!" Diese Worte werden bei jeder christlichen Trauerfeier gesprochen. Vergänglich ist, was wir tun, ob richtig oder falsch; aber auch wir selbst sind vergänglich. Es ist heilsam, immer wieder daran erinnert zu werden, unterstützt von einem sinnträchtigen Zeichen wie der Asche.
Das sie in Form des Kreuzes an unsere Köpfe gelangt, hat ebenfalls eine tiefe Bedeutung. Das soll uns darauf bringen, dass wir zwar sterblich und fehlbar sind, aber von Gott trotzdem das Geschenk seiner neuen Anfang möglich machenden Vergebung bekommen. So zeigt also das Aschenkreuz Mahnung und Segen zugleich.
Als sich Anfang der fünfziger Jahre eine ev. Gemeinde in unserer Stadt auf diese Aschensymbolik einliess und sie auch für ihre Mitglieder anbot, wurde ihr das damals mit einem Sondergesetz verboten. In diesem Jahr nun hat die oberste lutherische Kirchenleitung in Deutschland den Ritus des Aschenkreuzes für ev. Gottesdienste freigegeben. Eine biblisch gegründete, guter ökumenischer Tradition entsprechende und darum weise Entscheidung.
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09.03.2011
Kategorie: MartinChemnitz-WortzumSonntag
