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04.12.2012 Kategorie: MartinChemnitz-WortzumSonntag

Advent: Der Weg zum Fest

Wort zum Sonntag vom 01.12.2012

Aus den Tiefen meines Kellers habe ich sie vor zwei Tagen nach oben geholt. Unsere alte erzgebirgische Lichterpyramide…

Sie ist mehrstöckig und hat an der Spitze noch eine Galerie. Die Wärme vieler brennender Kerzen treibt eine Achse mit oben eingesteckten Flügeln an. An der Achse sind vier runde Scheiben befestigt. Gold-weiße Säulen und hellblaue Zäune begrenzen die Stockwerke. Bestückt ist unser über 100 Jahre altes Erbgut mit bekannten Figuren aus der Weihnachtsgeschichte, aber auch mit ganz "normalen" Menschen, jungen oder älteren. Es gibt Bäume und Tiere, sogar welche, die nur in hiesigen Wäldern vorkommen.

"Na", feixen meine Kinder, wenn sie dieser Tage zu Besuch kommen, "funktioniert denn alles?" Sie spielen darauf an, dass die Holzachse sich im Laufe der Zeit etwas verzogen hat. Dazu auch die Flügel. Wenn nun eine Tür im Wohnzimmer aufgeht, kühle Zugluft eintritt, bleibt die Pyramide oft stehen…

Die Figuren bewegen sich nicht mehr dorthin, wohin sie sozusagen hinkommen sollen, zur Krippe von Jesus Christus…

Die vor uns liegenden Adventswochen bringen viel Bewegung, auch für uns. Ja, Laufereien geradezu.

Denn: Weihnachten soll doch alles schön werden, vor allem harmonisch. Dafür tun wir viel. Und das ist gut und richtig. Aber das eigentliche Ziel der Adventszeit ist trotzdem mehr: dass nämlich auch wir an der Krippe Jesu ankommen und dort Gott danken, dass er für uns einer von uns wurde…

Es wäre schon sehr schade, wenn wir dieses eigentliche Ziel der nächsten Wochen aus den Augen verlören. Denn dann würde sich alles, was wir in den folgenden Tagen und Wochen tun, nicht wirklich um die Hauptsache drehen…

Bild: angelinaelv / Pixabay