Ach, war das herrlich: der letzte Schultag! Mit Kreide schrieb einer von uns an die Tafel: "Es ist schon immer so gewesen, am letzten Tag wird vorgelesen. Wer diesen alten Brauch verletzt, wird an die frische Luft gesetzt!" Diese Aufforderung und "Drohung" galt den Lehrern. Die ließen sich nach meiner Erinnerung immer "erweichen", lasen tolle Sachen vor und so begannen für uns die wunderbaren sechs Wochen Ferien schon in der letzten Schulstunde davor. Irgendwann wurde aber die Zeugnisausgabe vor die Sommerferien gelegt. Das war fortan nicht mehr so entspannt! Etwas zitterte ich nun schon, aber es bewahrheitete sich der Spruch, den NO-Studienrat Assi Friedrich gern zum Besten gab: "Mit Gottes Hilfe und der Väter Beistand (= Geld für meine Nachhilfe in Mathe) wirst du es schon schaffen!"
Ja, und dann war sie eben doch da: diese lange, schier unvorstellbar lange Zeit der Entpflichtung von Aufgaben, Lernen, Terminen und was sonst.
Jeder Tag stand mir zur freien Verfügung… Am nächsten Mittwoch ist es wieder so weit: die Schulferien in Braunschweig beginnen. Auch manche Erwachsenen haben darum gleich oder bald Pause von ihrer Arbeit. Da gilt es, Körper und Geist auszuruhen. Auch Gott gönnte sich nach der Schöpfung einen "Urlaubstag".
Es ist gut und wichtig, wenn wir mal innehalten können und es ist nicht gut, wenn dazu manche Menschen aus Existenzsorgen nicht kommen.
Vielleicht ist die freie Zeit auch eine gute Gelegenheit, neu ins Gespräch mit Gott zu kommen! Er freut sich, wenn wir uns mit ihm unterhalten, vielleicht, wenn wir seine schönen Häuser besichtigen, wo auch immer …
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13.08.2015
Kategorie: MartinChemnitz-WortzumSonntag
