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14.01.2013 Kategorie: MartinChemnitz-WortzumSonntag

Die drei Könige sind auch dieser Tage unterwegs

Wort zum Sonntag vom 05.01.2013

Auf den hohen Besuch bin ich längst vorbereitet, habe dafür die Inschrift „20-CMB-12“ an der Eingangstür meines evangelischen Pfarrhauses am Möncheweg schon mit einigem Schrubben entfernt: denn heute Nachmittag kommen die Sternsinger unserer katholischen Nachbargemeinde vorbei und werden sie für das grade begonnene Jahr 2013 erneuern. „CMB“ steht dabei als Abkürzung für den ursprünglich lateinischen und so zu übersetzenden Spruch: Christus segne dieses Haus! „CMB“ erinnert aber auch an die drei Namen der Magier aus dem Morgenland, Caspar, Melchior und Balthasar. Sie entdeckten bei ihren Himmelserkundungen jenen großen Stern, der sie animierte, sich nach Bethlehem auf den Weg zu machen, um dort dem neugeborenen Christus zu huldigen. Die Magier, Sternforscher, hat der Volksmund später zu Königen gemacht. Reich wie Könige mögen sie vielleicht auch gewesen sein, bedenken wir doch ihre kostbaren Geschenke, die sie im Stall an der Geburtskrippe niederlegten. Ähnliches kann ich nun allerdings heute von den mich besuchenden "Königen" unserer katholischen Nachbargemeinde nicht erwarten… Sie schleppen mir nicht etwa Gold, Weihrauch und Myrrhe ins Haus. Aber sie bringen doch etwas: nämlich die Botschaft von der Geburt des Weltheilandes und das wie jedes Jahr schön in Verse gefasst und gekonnt wechselweise aufgesagt. Sie möchten aber auch etwas aus unserem Pfarrhaus mitnehmen. Eine Spende nämlich für ein sozial-diakonisches Projekt in der dritten Welt. Das ist eine gute Sache und ich möchte sie so deuten: Empfangene Liebe weitergeben, das ist der Sinn dieses schönen Brauches. Gott liebt uns so sehr, dass er für uns einer von uns wurde… und wir dürfen uns dieser Liebe öffnen, sie durch uns strömen lassen, weiter zu denen, die sie auch ganz praktisch benötigen.

Bild: geralt / Pixabay