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24.10.2012 Kategorie: MartinChemnitz-WortzumSonntag

Geschenkte Zeit?

Wort zum Sonntag vom 27.10.2012

Morgen früh würde uns eine Stunde geschenkt… sagen manche, weil ja die Uhren zurückgedreht werden. Die sogenannte "Sommerzeit" endet und die "Winterzeit" beginnt. In Braunschweig wird das in einer unserer Bundesforschungsanstalten pünktlich und ohne irgendeine Unkorrektheit mit der "Atomuhr" bewerkstelligt. Wer sich also morgen, am Sonntag, um 10 Uhr zu einem der vielen angebotenen Gottesdienste in unserer Stadt auf den Weg machen möchte, kann zuvor trotzdem 60 Minuten länger im Bett gewesen sein…

Ein Ansporn, eine längst mal gehegte Absicht in die Tat umzusetzen? Nur zu!

Allerdings: jedes Jahr wird über den Sinn oder Unsinn dieser Zeitumstellung diskutiert. Vertrauen wir den meisten Fachleuten, dann ist es mit einem Energiespareffekt nicht weit her. Denn was dadurch abends nicht an Licht verbraucht wird, gleicht sich durch höhere Heizkosten morgens angeblich wieder aus…

Ich persönlich freilich mag die "Sommerzeit". Es ist dann abends länger hell, wenn ich nach den Verpflichtungen meines Berufes noch mit der Familie oder meinen Freunden draußen zusammensitze und ein schönes Glas Wein genieße. Für mich erhöht sich in den entsprechenden Monaten durch die "Sommerzeit" irgendwie der Freizeitwert eines Abends.

Und doch ist die Stunde, die uns die Umstellung morgen bringt, eigentlich keine wirklich geschenkte Zeit…

Denn wir hatten sie ja im Frühjahr sozusagen schon "angespart". Echt zusätzliche Zeit für uns gibt es also nicht wirklich.

Dass aber alle Zeit, auch die uns zugemessene, in Gottes Hand steht, darauf vertraue ich gerne!

Bild: annca / Pixabay

Beitrag von Pfarrer Wolfgang Jünke