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07.09.2014 Kategorie: MartinChemnitz-WortzumSonntag

Eine wahrlich ägyptische Plage

Wort zum Sonntag vom 06.09.2014

Geht es Ihnen seit geraumer Zeit wie mir? Dass einen nicht nur das recht instabile Wetter verdrießt, sondern dass man auch kaum draußen sitzen kann nach Feierabend? Wegen unzähliger Stechmücken, die unsereins zu Hauf überfallen? Es ist auch merkwürdig: meine Frau verschonen sie, mich dagegen fliegen sie ohne Pause an. Manche surren dabei, manche der Biester aber nicht. Die sind dann besonders erfolgreich – meine Schulter und meine Beine sehen entsprechend aus. Erstaunlich auch, wie dicke Jeansstoffe ohne weiteres durchbohrt werden!

Trotzdem dachte ich in den letzten Tagen oft: Wolfgang! Stechmücken sind auch Geschöpfe Gottes! Um dann aber innerlich weiter zu murmeln: aber sie sind eben keine besonders schönen für uns… Und dann habe ich entschlossen auch oft genug zugeschlagen und so manche dieser unangenehmen Tierchen eiskalt erlegt.

Den Plagencharakter der Mücken erzählt uns die Bibel in jener Geschichte, in der es darum geht, das Mose in Gottes Auftrag das Volk Israel aus der ägyptischen Sklaverei führen soll, der Pharao sich aber verhärtet und die Freiheit verweigert. Zehn Plagen sollen ihn und sein Volk daraufhin zermürben.

Die Mücken rangieren immerhin an dritter Stelle der letztendlich zum gewünschten Erfolg führenden Liste.

Ja, Mücken sind eine echte Plage,immer noch und seit einigen Wochen in besonderer Weise. Aber andererseits sind und bleiben sie auch ein sinnvoller Teil der Schöpfung, dienen sie z.B. anderen Tieren zur Nahrung. Zum Beispiel den Libellen! Ich habe es selbst beobachtet: wie eine solche im Sturzflug eine Mücke verschlang, die ihrerseits grade noch mich als Opfer auserkoren hatte. Ich bete darum: Lieber Gott, bitte schicke uns doch mehr Libellen…

Bild: TheDigitalArtist / Pixabay