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11.02.2017 Kategorie: MartinChemnitz-WortzumSonntag

Und noch’en Jubiläum!

Wort zum Sonntag vom 11.02.2017

Ende Januar jährte sich zum 175. Mal der Geburtstag von Karl May! Schriftsteller, u.a. „Erfinder“ des Indianerhäuptlings Winnetou. 1962, ich war knapp 9 Jahre alt, fing mich Onkel Günter ab. Er war mit der Cousine meiner Mutter verheiratet, beide hatten aber keine Kinder. Er wollte mich in einen grade im Kino laufenden Film einladen. Dessen Titel: Der Schatz im Silbersee. Klang interessant und so ging ich mit ihm dorthin. Und verließ die Vorstellung als frischgebackener „Karl May-Fan“. Noch heute habe ich über 80 Bände seines literarischen Schaffens im Schrank stehen.

Erst lange nach dem geschilderten „Filmerlebnis“ beschäftigte ich mich mit dem Autor und seinem (anfangs nicht einfachen) Leben. Ich erfuhr, dass er zu Lebzeiten von manchen als Schreiber von Schundliteratur disqualifiziert wurde. Das leuchtete mir überhaupt nicht ein und heute auch noch nicht! Gegenüber heutigem echten Schund in Worten und Bildern, mit dem wir täglich überflutet werden, ist Karl Mays Werk zwar hier und da sentimental und oft im Schwarz-Weiss-Denken verhaftet, aber mitnichten schädlich. Ich behaupte sogar: es schimmert sogar häufig genug durch, dass May ein überzeugter Christ war.

Er selbst schrieb: „Was ich bin und was ich schaffe, das bin und schaffe ich durch Gottes Barmherzigkeit….“ Seine Romanfigur „Old Shatterhand“ ist stets auf Gerechtigkeit bedacht, sieht auch in den Indianern keine Feinde, sondern Mitgeschöpfe Gottes, für die Jesus Christus auch erschien. Im Roman bekennt das Winnetou im Angesicht seines Todes: „Ich gehe heute dorthin, wohin der Sohn des großen Manitou uns vorausgegangen ist, um die Wohnung im Hause seines Vaters zu bereiten…“ Das ist für mich kein Schund, sondern ein schönes Glaubenszeugnis!

Bild: fsHH / Pixabay