Wissen? Ja… Aber hat nicht der so Fragende nur wenige Verse zuvor auch geschrieben: alles ist mir erlaubt! Hat er. Doch sogleich hinzugefügt: aber nicht alles dient zum Guten… es soll mich nichts gefangen nehmen. Paulus versucht, den christlichen Gebrauch des Leibes zu vermitteln. Er zeigt ihn an der Nahrungsaufnahme und der Geschlechtlichkeit auf. „Die Speise dem Bauch und der Bauch der Speise“. Das nun werte ich als eine Freigabe. Schweinefleisch, kein Problem! Delikatessen, bestens gekocht, kein Problem! Beim Essen wird es für meinen Glauben nur schwierig, wenn ich Notleidenden nichts abgebe, weil ich ständig im Viersterne-Restaurant sitze und da das Geld ausgebe. Dann hätte mich Völlerei in den Bann gezogen. Bei der Sexualität ist es ähnlich: sie ist keineswegs verwerflich. Sie ist auch –wie es so bei manchen lange gesehen wurde- kein notwendiges Übel, sondern eine gute und Freude bereitende Gabe Gottes. Aber richtig gebraucht wird sie nur, wenn sie zwischen denen abläuft, die offiziell ein Leib geworden sind, d.h. in einer legitimen Ehe. Paulus warnt eindrücklich, die Glieder des Leibes zu „Hurengliedern“ zu machen. „Flieht die Hurerei“, mahnt er. Ich finde, das ist ein schwieriger Aufruf in einer so sehr sexualisierten Gesellschaft wie der heutigen. „Alles ist mir erlaubt“, das beziehen viele grade auf ihr Sexualverhalten, ohne dabei die von Paulus begründeten Einschränkungen zur Kenntnis zu nehmen. Ich finde es nicht einfach, sich diesem Sog zu entziehen, aber grade da gilt es, mit Gottes Hilfe ein Zeichen zu setzen. Auch die ersten Christen haben sich bewusst von der sexuellen Praxis ihrer Zeit abgesetzt. Letztlich hat ihr klares Profil auch viele beeindruckt und neugierig auf ihre Botschaft gemacht. Warum sollte das heute anders sein?
Herr hilf mir, meinen Leib als deinen Tempel zu begreifen. Verleihe mir Kraft, ihn rein zu halten, wie du es von mir willst. Amen.
Herr hilf mir, meinen Leib als deinen Tempel zu begreifen. Verleihe mir Kraft, ihn rein zu halten, wie du es von mir willst. Amen.
