Morgen ist der sogenannte Sonntag Judika! Das ist lateinisch und bedeutet: Richte! Angeredet wird Gott. Psalm 43 beginnt mit dieser Aufforderung, aber es gibt zwei Übersetzungsmöglichkeiten. Deren eine lautet: Richte mich, Gott! Die andere: Schaffe mir Recht! Ich denke, beides hat gleichberechtigt Sinn.
1976 stand ich vor einem Gericht. Gottlob nur als Zeuge. Ein junger Mann war wegen einer Prügelei angeklagt worden, die ich eine Stunde zuvor durch intensiven verbalen Einsatz zunächst verhindert hatte. Seinem Opfer musste nun zum Recht verholfen werden, also zur Anerkennung seines körperlichen Schadens, woraus später evtl. ein Schmerzensgeldanspruch ableitbar war. Der Täter musste gerichtet werden, um über seine Tat nachzudenken, die nicht folgenlos bleiben sollte. Eine Reue würde hoffentlich pädagogisch wirken und eine Wiederholung ausschließen.
Dass uns Recht verschafft werden soll, das unterschreiben wir alle natürlich gerne und sofort. Da sind wir ganz schnell dabei. Wegen Bagatellen werden unsere Gerichte immer mehr bemüht. Und es kostet uns nichts, dasselbe auch von unserem Gott zu erwarten. Aber wann kommt es vor, dass wir Gott von Herzen bitten, uns zu richten? Nämlich unser Tun, unsere Worte und Gedanken gar?
Der morgige Sonntag will uns klar machen: erst wenn wir uns von Gott unbestechlich haben richten lassen, sein Urteil annehmen, erst dann erfassen wir mit Staunen und Dankbarkeit, wie er uns am Kreuz des Karfreitags zum Recht verhilft, zu der Gerechtigkeit, mit der wir vor ihm Trotz seines Urteils bestehen können. Freispruch um Jesu Christi willen, also nicht mangels Beweises, nicht wegen erwiesener Unschuld, sondern aus Gnade!
1976 stand ich vor einem Gericht. Gottlob nur als Zeuge. Ein junger Mann war wegen einer Prügelei angeklagt worden, die ich eine Stunde zuvor durch intensiven verbalen Einsatz zunächst verhindert hatte. Seinem Opfer musste nun zum Recht verholfen werden, also zur Anerkennung seines körperlichen Schadens, woraus später evtl. ein Schmerzensgeldanspruch ableitbar war. Der Täter musste gerichtet werden, um über seine Tat nachzudenken, die nicht folgenlos bleiben sollte. Eine Reue würde hoffentlich pädagogisch wirken und eine Wiederholung ausschließen.
Dass uns Recht verschafft werden soll, das unterschreiben wir alle natürlich gerne und sofort. Da sind wir ganz schnell dabei. Wegen Bagatellen werden unsere Gerichte immer mehr bemüht. Und es kostet uns nichts, dasselbe auch von unserem Gott zu erwarten. Aber wann kommt es vor, dass wir Gott von Herzen bitten, uns zu richten? Nämlich unser Tun, unsere Worte und Gedanken gar?
Der morgige Sonntag will uns klar machen: erst wenn wir uns von Gott unbestechlich haben richten lassen, sein Urteil annehmen, erst dann erfassen wir mit Staunen und Dankbarkeit, wie er uns am Kreuz des Karfreitags zum Recht verhilft, zu der Gerechtigkeit, mit der wir vor ihm Trotz seines Urteils bestehen können. Freispruch um Jesu Christi willen, also nicht mangels Beweises, nicht wegen erwiesener Unschuld, sondern aus Gnade!
